„Bildet Banden!“,

ruft unsere Geschäftsführerin Anastasija Radke der Bau- und Immobilienwirtschaft zu. Denn die immer weiter steigenden Anforderungen durch Klimawandel, Digitalisierung und auch wirtschaftliche und soziale Belange verlangen zum einen nach hervorragenden Spezialist:innen, die ihr jeweiliges Fach perfekt beherrschen. Gleichzeitig dürfen sie nicht in Elfenbeintürmen „verkümmern“, sondern müssen raus, sich vernetzen mit anderen Expert:innen. Es gilt das große Ganze im Blick zu behalten, doch lösen bzw. alles Nötige zusammenbringen kann längst nicht mehr ein Mensch alleine. Leibniz ist tot. In jeder Hinsicht. Die Zeit eines Universalgelehrten der Philosoph, Mathematiker, Historiker, Jurist und politischer Berater zugleich war, ist nun mal lange vorbei:

Wir haben es heute also mit wachsender Komplexität zu tun. Aber wir werden auch immer klüger, besser und schneller. Digitale Werkzeuge helfen uns dabei, genauso wie das Rückbesinnen auf effiziente und effektive Methoden: Zum Beispiel die Einsicht, durch weniger Verbrauch von Ressourcen und dem Bewahren von Bestehendem mehr und dauerhaftere Lebensqualität schaffen zu können.

Die Transformation der Bauwirtschaft bildet sich auch sehr klar in der Entwicklung der KVL Group ab. Was vor 20 Jahren mit drei Menschen in Berlin begann, hat nicht nur in quantitativer und geografischer Hinsicht ein beachtliches Wachstum hinter sich. Denn die heute rund 250 Mitarbeiter:innen an 12 Standorten decken weit mehr ab als Bauprojektmanagement und Sachverständigenwesen. Heute sind wir ein interdisziplinäres Team aus Architekt:innen, Kaufleuten, Bauingenieur:innen, Wirtschaftsingenieur:innen, TGLer:innen und auch Stadtplaner:innen.

Wir wollen mehr wissen, gemeinsam wissen wir mehr!

Die steigende Vielschichtigkeit des Bauens, von Bauprozessen und die Erweiterung der Betrachtung von Immobilien und Stadtentwicklung in kompletten Lebenszyklen respektive C2C sprengt das gewohnte, über Jahrzehnte eingeübte Selbstverständnis der Beteiligten. Und darin sieht Anastasija Radke das eigentliche Problem, das es zu überwinden gilt: Die meisten denken heute noch immer im engen Blickfeld ihres eigenen Geschäftsmodells und -interesses. Im Mindset der meisten Menschen ist die Angst verankert, dass wenn sie ihr Wissen teilen, sie Wissen verlieren. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wenn wir miteinander teilen, gewinnen wir Wissen. Davon profitieren alle, die mitmachen.

Anastasija Radke prognostiziert, dass dauerhaft nur diejenigen die Herausforderungen erfolgreich meistern werden, die aus einem Verständnis für die Komplexität der Aufgaben und gleichzeitig der eigenen Beschränkungen heraus, bereit sind, sich zu öffnen, sich mit anderen Spezialist:innen zu vernetzen, Netzwerke zu bilden. Das kann wirklich jeder.

Durch positive Erfahrungen lässt sich schnell lernen, dass sich das Aufgeben der Denkblockade lohnt. Das ist das, was wir auch im Verband für Bauen im Bestand tun und vormachen und auch persönlich immer wieder erfahren. So haben wir die erste BiB 276 zu Baukostenermittlung im Bestand erarbeitet und stellen sie allen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Auch der kostenlose Leitfaden zum Ermitteln des Ansatzes für die passende Nachhaltigkeitsstrategie für Bauprojekte von der KVL ist ein gutes Beispiel dafür. Indem wir Wissen frei zur Verfügung stellen, kommen wir in die Diskussion mit anderen und können gemeinsam mit- und voneinander lernen. Also:

Bildet Banden!